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Buchführung für Gründer & Startups - 6 Tipps

Pixabay © startupstockphotos (CC0 Public Domain)  Gründer haben immer viel zu tun und eigentlich gar keine Zeit für die Buchhaltung. Doch es ist sinnvoll, sich regelmäßig damit auseinanderzusetzen oder zumindest die Grundlagen zu wissen, um bessere Entscheidungen treffen zu können.

 

Bei vielen jungen Unternehmern ist irgendwo noch Grundwissen zum Thema Rechnungswesen vorhanden, das sie einst in der Berufsschule oder während ihres BWL-Studiums gelernt haben, oder sie haben wenigstens schon einmal davon gehört. Doch nicht alle haben hier die gleichen Voraussetzungen oder wirklich gute Vorkenntnisse. Dennoch ist es notwendig und sinnvoll, sich als Gründer mit den Themengebieten Rechnungswesen und Buchführung auseinanderzusetzen. Die nachfolgenden Tipps sollen dabei helfen, das Rechnungswesen besser zu verstehen.

Bürokratieabbau ist geplant

In Deutschland gibt es unglaublich viel Bürokratie. Korrekte Abläufe sind das A und O. Es gibt für alles mindestens eine genaue Vorschrift, die Unternehmer kennen sollten. Denn in Deutschland ist es so, dass Unwissenheit nicht vor einer Strafe schützt. Gründer sollten sich das Herzen nehmen, denn ein Geschäft reibungslos zu führen kann durchaus herausfordernd sein.

Eine wichtige Frage zu Beginn: Ist ein Geschäftskonto notwendig?

Für Selbstständige und Freiberufler besteht keine gesetzliche Pflicht, ein Bankkonto zu eröffnen. Dennoch ist es grundsätzlich ratsam, die privaten und die geschäftlichen Ausgaben über verschiedene Konten abzuwickeln und die Transaktionen strikt zu trennen. Viele Banken bieten dafür sogar ein spezielles Geschäftkonto für Start-ups an. Wer in Form einer Kapitalgesellschaft gründet, also zum Beispiel als GmbH, UG, KG, GmbH & Co. KG oder AG, gilt als juristische Person, die eigenständig geschäfts- und rechtsfähig ist. Dann haben Gründer die Pflicht, ein Geschäftskonto zu führen. Das ist im GmbH-Gesetz in § 7 Absatz 2 geregelt. 

Richtlinien sind die Grundlage der Buchhaltung

Im Bereich Buchführung gibt es viele Richtlinien zu beachten, Fristen einzuhalten und Aufgaben zu erfüllen. Wer sich nicht daran hält, muss teilweise mit empfindlichen Strafen rechnen. So sind beispielsweise die GoB einzuhalten, also die Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung zu Führung und Aufbewahrung der Bücher und zu Unterlagen und Aufzeichnungen. Dabei spielt auch der Datenschutz eine sehr wichtige Rolle. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe rechnen.

Die Finanzbuchhaltung ist ein wesentlicher Teil des Rechnungswesens. Aber auch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) spielt eine wichtige Rolle und ist von Unternehmern strikt einzuhalten. Es ist sinnvoll, dass Gründer sich selbst damit auskennen und sich nicht auf das Wissen ihrer Mitarbeiter verlassen. Wenn nämlich etwas schiefläuft oder nicht korrekt gehandhabt wird, trägt der Unternehmer selbst die Verantwortung und nicht sein Mitarbeiter.

Die wichtigsten Begriffe im Rechnungswesen – Definitionen pauken

Pixabay © stevepb (CC0 Public Domain)

Wenn es um Buchführung und Rechnungswesen geht, bewegen sich Gründer oft auf Neuland. Deshalb ist es gerade am Anfang notwendig, zunächst die verschiedenen Begrifflichkeiten zu kennen und zunächst die Definitionen zu lernen. Die Anwendung in der Praxis erfolgt sehr bald. Die Begriffe und deren Bedeutung gut zu kennen und auseinanderzuhalten ist wichtig, um später wichtige Dinge vom Steuerberater erledigen zu lassen. Wenn der Gründer die Begriffe kennt, kommt es seltener zu teilweise teuren Missverständnissen. Zudem ist dann eine Kommunikation auf Augenhöhe mit den Finanzfachleuten möglich.

Wichtige Voraussetzung: Gründlichkeit


Pixabay © stevepb (CC0 Public Domain)
 
Für eine ordentliche Buchführung ist Regelmäßigkeit wichtig. Es reicht nicht aus, die Belege über einen Monat oder sogar einen längeren Zeitraum immer nur zu sammeln. Je nach Arbeitsaufkommen ist es sinnvoll mindestens einmal die Woche oder sogar täglich die Buchungen zu erfassen und sich um die Buchführung zu kümmern. Das hilft auch dabei, die Richtigkeit von wirtschaftlichen Entscheidungen zu erkennen und Fehlentscheidungen frühzeitig zu identifizieren.
Die Daten zeigen auch direkt, inwieweit sich ein Unternehmen im Rahmen seiner Umsatzziele befindet oder ob Veränderungen notwendig sind. Wenigstens einmal im Monat ist es notwendig, alle Buchungen auf ordnungsgemäße und vollständige Erfassung zu überprüfen. So kann am Monatsende quasi auf Knopfdruck eine Erfolgsprüfung stattfinden. Das hilft auch dabei, den Stress kurz vor Ende des Geschäftsjahres zu reduzieren, wenn die Gewinn- und Verlustrechnung zu erstellen ist.

Rechnungsprogramme sind sehr hilfreich

Rechnungen richtig zu buchen ist eine Sache. Rechnungen korrekt zu erstellen eine andere. Denn auf jede Rechnung gehören ganz bestimmte Daten, die ein Gründer kennen muss. Ist die Rechnung nicht korrekt ausgestellt, weil beispielsweise Daten fehlen, hat der Rechnungsempfänger das Recht, die Zahlung zu verweigern. Für Kleinunternehmer gibt es eine vereinfachte Form. Wer viele Rechnungen zu schreiben hat oder sich aus anderen Gründen nicht selbst mit der Rechnungslegung auseinandersetzen will, kann ein gutes Rechnungsprogramm dafür benutzen. Die Programme fragen alle notwendigen Daten ab, sodass hier wesentlich weniger Fehler passieren können.
Solche Programme haben noch weitere Vorteile. Sie vereinfachen die Rechnungslegung. Die Rechnungen sind rechtssicher und vor allen Dingen sind sie in kürzester Zeit erstellt. Darüber hinaus berechnen die Programme Steuersätze automatisch richtig. Mit einem Rechnungsprogramm haben Unternehmer immer einen Überblick über alle gestellten Rechnungen und können schnell eine Übersicht der offenen Zahlungen erstellen. Auch Mahnungen lassen sich damit auf Knopfdruck erstellen. In fast allen Rechnungsprogrammen lassen sich Angebote, Rechnungen und Mahnungen miteinander verknüpfen.

Was bringt digitales Rechnungswesen?

Für Unternehmen bietet das digitale Rechnungswesen gegenüber der manuellen Erfassung der Buchungen zahlreiche Vorteile. Die Daten können dann in Echtzeit zur Verfügung stehen und nicht mit einer teilweise enormen zeitlichen Verzögerung. Es ist jederzeit der aktuelle Stand, beispielsweise der unbezahlten Rechnungen, abrufbar.
Es kommt nicht mehr zu zeitlichen Verzögerungen, wenn der Gründer sich über die finanzielle Lage seines Start-ups informieren möchte. Zudem ist auch sofort ersichtlich, welche Kunden erheblich in Zahlungsrückstand sind und auch der Kontostand ist immer aktuell. Die Vorteile der digitalen Echtzeitbuchungen sind:
  • Hohe Informationsqualität
  • Bessere Grundlagen für Investitionsentscheidungen
  • Hilfreich, um Fehlentscheidungen zu vermeiden
  • Größere Entscheidungsfreiheit, weil auch spontanere Entscheidungen möglich sind.
Digitales Rechnungswesen macht nachhaltigeres und effektiveres Arbeiten möglich. Dabei bezieht sich die Nachhaltigkeit nicht nur auf Unternehmensentscheidungen, sondern auch auf die Tatsache, dass die digitale Buchführung papierlos funktioniert und Ausdrucke nicht mehr erforderlich sind.
 
 

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