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Finanzen stets transparent im Griff behalten

Eigentlich ist es einfach: Auf wessen Girokonto monatlich eine Summe X eingeht, der kann im Folgemonat höchstens diese Summe ausgeben, sofern er nicht (langfristig) ins Minus rutschen möchte. Soll von den Einnahmen etwas gespart werden, dann muss die Ausgabensumme naturgemäß grundsätzlich noch niedriger liegen.

Soweit die Theorie. In der Praxis hingegen ist es selbst für Menschen mit guten Gehältern leicht, den Überblick über ihre Finanzströme zu verlieren – und dadurch das Konto zu überziehen, den Dispokredit auszureizen oder auf vergleichbare Schwierigkeiten zu treffen.

Sofern Sie jedoch über ein Minimum an Selbstdisziplin verfügen, ist es kaum schwieriger, Ihre Finanzen äußerst übersichtlich zu gestalten und so jederzeit zu wissen, was Sie noch haben, was Sie ausgeben können und wohin Ihre hart erarbeiteten Euros fließen. 

1. Die Ausgabenpositionen nach Prioritäten ordnen

Es gibt unzählige Dinge, die Geld kosten. Was jedoch Ihr Leben insgesamt anbelangt, so staffeln sich diese Positionen anhand unterschiedlicher Wichtigkeiten. Ihre Miete oder die Bedienung einer Hausbau-Hypothek besitzen diesbezüglich eine Top-Priorität, wohingegen beispielsweise das Budget für neue Möbel oder ähnliche Dinge deutlich niedriger angesiedelt ist. 

Ein erster wichtiger Schritt für höchste Transparenz besteht darin, aus all Ihren Ausgaben diejenigen Elemente zu filtern, die eine solche maximale Wichtigkeit besitzen. Das sind primär:

  • Miete bzw. Hypotheken,
  • für Ihre Arbeit notwendige Dinge (etwa Kraftstoffkosten, ÖPNV-Tickets usw.),
  • laufende Wohnkosten wie etwa Strom und Wasser,
  • unverzichtbare Versicherungen/Altersrücklagen,
  • andere Kredite und
  • Lebensmittel.
 
Diese fünf Positionen stehen an der Spitze. Sie sorgen für ein beheiztes Dach über Ihrem Kopf, ermöglichen Ihnen Erwerbsarbeit und Absicherung. 
 
  1. Egal was passiert, diese Dinge müssen Sie auf jeden Fall stets bezahlen können, selbst wenn Sie sich dafür an anderer Stelle einschränken müssen. 
  2. Um jegliche Gefahren zu vermeiden, sollten all diese Kosten möglichst schon zum Gehaltseingang aus dem frei verfügbaren Einkommen herausgestrichen werden.
Doch wie lässt sich letzteres bewerkstelligen? Hierzu sollten Sie Daueraufträge oder Einzugsermächtigungen einrichten. Entweder werden die Summen also automatisiert direkt an den jeweiligen Dienstleister überwiesen (etwa Ihren Stromanbieter) oder sie gehen, etwa falls es keine monatlichen Zahlungen sind, auf ein zweites Konto. Von dort werden sie dann ebenfalls per Dauerauftrag/Einzugsermächtigung überwiesen oder stehen nur für einen bestimmten Zweck zur Verfügung.
 
Wenn Sie beispielsweise im Monat durchschnittliche Ausgaben für Lebensmittel und Tabakwaren in Höhe von etwa 380 Euro haben, sollten Sie diese Summe automatisiert vom normalen Girokonto auf das zweite überweisen lassen und diese Einkäufe nur davon bestreiten. Auf ähnliche Weise sollten Sie überdies bei Ersparnissen verfahren. Also eine festgelegte monatliche Summe automatisch auf, beispielsweise, ein Tagesgeldkonto verschieben. 
Nur das, was danach noch auf Ihrem „Eingangs-Girokonto“ verbleibt, steht für weitere – weniger wichtigere – Ausgaben zur Verfügung. Diese Priorisierung dürfte tatsächlich der wichtigste Schritt für Kostentransparenz sein. Definitiv ist es der beste Garant, wirklich existenzielle Dinge jederzeit bezahlen zu können.
 

2. Wichtige Ausgaben immer (wieder) vergleichen und anpassen

 
Private Altersabsicherung, Versicherungen, Strom, Gas und ähnliche Kosten sind, wie erklärt, enorm wichtig. Allerdings herrscht bei vielen dieser Positionen seitens der Anbieter eine hohe Fluktuation vor. Im Klartext: Ohne aktives Handeln Ihrerseits kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mehr bezahlen, als eigentlich nötig wäre. 
Dagegen hilft Ihnen eine dreigliedrige Strategie, die sich stark auf das Internet stützt:
 
  1. Recherche: Nicht alles, was sinnvoll klingt, ist auch für Ihr Lebensmodell wirklich notwendig. Hierbei rangiert etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich über einer Auslandskrankenversicherung, falls Sie wenig bis nie verreisen. Recherchieren Sie deshalb stets, ob Sie derartiges wirklich benötigen, bevor Sie womöglich langjährige Verträge eingehen. Zögern Sie überdies nicht, überflüssig (gewordene) Verträge zu kündigen.
  2. Vergleich: Zwischen Girokonten und Versicherungen gibt es zahlreiche Produkte zu unterschiedlichen Konditionen. Um bei der wirklich existenziell wichtigen Berufsunfähigkeitsversicherung zu bleiben, sollten Sie deshalb immer Tools für die Berechnung bei den Anbietern heranziehen, um Ihre persönliche Kostenbelastung im Vorfeld zu eruieren – und darauf basierend eventuell die Leistung anzupassen. Bei anderen Produkten sollten Sie solche digitalen Werkzeuge ebenfalls nutzen und keinesfalls nur selbst rechnen. Gerade bei Versicherungen sind die Kosten enorm persönlich gestaltet und kaum aus allgemeinen Tabellen abzuleiten.
  3. Kontrolle: Insbesondere bei Versorgertarifen zwischen Strom und Mobilfunk ändern sich die Preise der zahlreichen Anbieter häufig – ohne dass Sie als Nichtkunde zwingend etwas davon mitbekommen. Einmal jährlich sollten Sie daher Vergleichsportale und -Tools verwenden. Damit erfahren Sie, ob Ihre Verträge nach wie vor das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten oder andere Anbieter besser geworden sind. Falls ja, sollten Sie von Ihrem „Umzugsrecht“ Gebrauch machen. Bei Strom und Gas ist das ähnlich verbraucherfreundlich wie beim Fernsehen, Mobilfunk und Internet.

Im Prinzip machen Sie bei solchen Verträgen nichts anderes als beim Einkauf von Lebensmitteln, wenn Sie sich immer wieder über die Preise informieren und Ihr Kaufverhalten entsprechend anpassen.

 

3. Bar bezahlen, notieren und zusammenrechnen

 
Die Girocard, Kreditkarten, Zahlungsdienstleister und nicht zuletzt Mobile Payment per Handy haben fraglos einen enormen Komfort. Allerdings haben all diese bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten einen Nachteil: Ihre Nutzung wirkt auf die meisten Menschen abstrakt. Zwar wird Geld abgebucht, aber man merkt es nicht direkt – wenigstens nicht so, als wenn man aktiv Scheine und Münzen aus dem Portemonnaie entnimmt. 
Die Lösung? Wann immer es möglich ist, sollten Sie bar bezahlen. Dies sorgt nicht nur für eine bessere Kontrolle, sondern wirkt durch den Vorgang an sich ausgabenhemmend – schließlich ist Bargeld in der Brieftasche deutlich limitierter als der Direktzugang zu Ihrem Konto via Karte oder Handy.  
Allerdings sollten Sie dann zusätzlich etwas tun, was bei bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten etwas einfacher ist: alle Ausgaben notieren. An der Basis sollten Sie dazu stets Kassenbonds mitnehmen. 
Spätestens zuhause tragen Sie diese Summen dann in ein Haushaltsbuch, eine Excel-Tabelle oder eine entsprechende App ein. Hierin sollten Sie tatsächlich jede Ausgabe festhalten – auch die Gelder, die per Dauerauftrag/Einzugsermächtigung automatisch überwiesen werden. 
Das benötigt pro Tag nur wenige Minuten. Dafür erhalten Sie jedoch einen buchstäblich glasklaren Blick über Ihre Finanzen und müssen sich niemals fragen, warum auf Ihrem Konto weniger vorhanden ist, als Sie eigentlich angenommen haben. Wirklich wirksam wird diese Methode jedoch erst, wenn Sie sie um einen weiteren Kniff ergänzen:
 

 

4. Kontostände kurzfristig prüfen

 
Wissen Sie in diesem Moment aus dem Kopf bis auf den letzten Euro, wie viel Geld sich auf Ihren Konten befindet? Falls nicht, so ist das nicht per se ein Problem. Es wird jedoch eines, wenn Sie sich dieses Wissen nicht binnen weniger Minuten verschaffen können. 
Unbedingt sollten Sie dazu Online Banking nutzen. Einfach aus dem Grund, weil Sie dadurch jederzeit über das Internet einen Blick bekommen:
 
  1. Das, was aktuell tatsächlich noch auf Ihrem Konto vorhanden ist und
  2. der Einzelbetrag einer jeden einzelnen Einzahlung, Abbuchung und Überweisung.
 
Denken Sie beispielsweise an einen Provider, der bei der Einzugsermächtigung versehentlich zu viel oder gar doppelt abbucht – das passiert tatsächlich recht häufig. Oder vielleicht an eine Überweisung, bei der Sie irrtümlich eine falsche Summe angegeben haben. All das sind Wege, auf denen die Kostenkontrolle verlorengeht. 
 
Unser Tipp: Nach jeder von Ihnen durchgeführten Transaktion und zusätzlich einmal pro Woche sollten Sie sich in Ihre Konten einloggen und alle Ist-Werte und Geldbewegungen auf Richtigkeit überprüfen. Ferner sollten Sie bei der Gelegenheit die Zahlen in Ihr Haushaltsbuch übertragen.
 

5. Immer einen Notgroschen besitzen – wenn möglich

 
Gerade im Angesicht der aktuellen Inflation müssen viele Menschen deutlich mehr ausgeben, ohne ihren Lebenswandel verändert zu haben. Gut möglich also, dass deshalb bei Ihnen am Monatsende derzeit ebenfalls weniger verbleibt, als Sie es gewohnt sind. 
Dennoch: Zwischen einer kaputten Waschmaschine, einer urplötzlich stark erhöhten Abschlagszahlung und ähnlichen Kostensprüngen sollten Sie nach Möglichkeit niemals mit dem Rücken an der Wand stehen – bildlich gesprochen. 
Hierbei zählt buchstäblich jeder einzelne Euro. Wie bereits angesprochen, sollten Sie bereits am Monatsanfang möglichst eine feste Summe auf ein irgendwie geartetes Sparkonto überweisen. Dieses Geld sollte allerdings idealerweise nur die Basis sein – und die Sparrate nur im äußersten Notfall verringert werden.
Sofern Sie am Monatsende Geld übrighaben, sollten Sie es kompromisslos zur Bank bringen und ebenfalls auf Ihr Sparguthaben einzahlen. Dafür gibt es bestechende Gründe: 
 
  1. Sie bringen sich mit dem „überzähligen Geld“ nicht in Versuchung, Dinge zu kaufen, die eigentlich eine überflüssige Ausgabe sind. 
  2. Ihr Budget für ungeplante Ausgaben steigt schneller und höher als das, was durch die normale Sparrate garantiert wird. 
  3. Sie haben stets einen Notgroschen für Ausgaben, die nicht zu den echten Notfällen gehören, sondern einfach nice to have sind. 

Experten raten dazu, auf diese Weise jederzeit den Gegenwert eines Monats-Nettogehalts in Reserve zu haben – wobei mehr natürlich immer besser ist. Achten Sie bei diesen Geldern zudem auf eine möglichst rasche Verfügbarkeit. Also besser Tagesgeld- statt Festgeldkonto.

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Bis zum heutigen Stand bin ich sehr zufrieden mit diesem Produkt

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